Unterschiedlichste Bluescreens auf Win11 - meist im Idle

Problembeschreibung:

Der Benutzer hat seit einigen Wochen Bluescreens auf seinem Notebook. Die Bluescreens treten meist auf, wenn das Notebook im Leerlauf ist oder wenn er Videos ansieht oder Spiele auf der DosBox spielt. Es wurden unterschiedlichste Fehler angezeigt, darunter UNEXPECTED_KERNEL_MODE_TRAP, EXCEPTION_ON_INVALID_STACK, IRQL_NOT_LESS_OR_EQUAL [ntoskrnl.exe], SYSTEM_SERVICE_EXCEPTION und PAGE_FAULT_IN_NONPAGED_AREA.

Der Benutzer hat keine Veränderungen an der Hardware vorgenommen und die Festplatten wurden als in Ordnung befunden. Das Windows-Speicherdiagnosetool hat ebenfalls keine Fehler gefunden. Der Benutzer hat nach einem BIOS-Update gesucht, jedoch keines gefunden. Alle anderen Treiber sind auf dem neuesten Stand.

Das System des Benutzers ist ein MSI GE66 Raider 10SFS mit einem Intel Core i9-10980HK Prozessor, einer nVidia GeForce RTX 2070 Super, 16GB DDR4 RAM und einer 500GB Samsung 970 EVO Plus SSD. Als Betriebssystem wird Windows 11 Pro (Build 22621 - 22H2) verwendet.

Lösungsversuche:

• Windows neu installieren
• Überprüfen der RAM-Module
• Überprüfen der Sitzposition des RAMs im Slot
• Überprüfen der RAM-Übertaktung
• Aktualisieren des BIOS (das BIOS-Update war erfolgreich, jedoch wurde das Datum im HWiNFO nicht aktualisiert)
• Neuinstallation der Chipsatztreiber
• Firmwareupdate der SSD (das Update konnte nicht durchgeführt werden)
• Deinstallation des MSI Dragon Centers
• Deinstallation von GeForce Experience
• Ausführen von sfc /scannow (keine Integritätsverletzungen gefunden)
• Vermeiden von Tuning-Tools und Drittanbieter-Virenscannern
• Überprüfung des Autostart-Menüs und Ausmisten
• Ändern des Memory Profiles im BIOS von "Custom" auf "Default"
• Reduzieren der RAM-Frequenz auf 3000MHz
• Neuinstallation von Windows ohne Datenübernahme (als endgültige Lösung)
  

Der Benutzer hat schließlich das Problem durch eine Neuinstallation von Windows ohne Datenübernahme gelöst und der Rechner läuft wieder stabil.

Screenshots

 

[A.]

Schritte zur Lösung des Absturzproblems

Schritt 1: Überprüfen der Absturzabbilder

Überprüfen der Absturzabbilder im Verzeichnis C:\Windows\Minidump. Kopieren der Dateien auf den Desktop und in ein RAR- oder ZIP-Archiv packen. Hochladen des Archivs (max. 1 MB) in einem Forum.

Schritt 2: Arbeitsspeicher überprüfen

Überprüfen des Arbeitsspeichers mit MemTest86 von einem USB-Stick aus. Dieser Test ist gründlicher als die Windows-Speicherdiagnose.

Schritt 3: Energiesparmechanismen ausschalten

Ausschalten von Energiesparmechanismen im UEFI, Gerätemanager und Power Management von Windows, wenn das Notebook im Netzbetrieb ist. Schrittweise Rückkehr zu den ursprünglichen Einstellungen, wenn das Problem behoben wird. Bei Intel CPUs kann auch ThrottleStop helfen.

Schritt 4: SSD überprüfen

Überprüfen der SSD mit CrystalDiskInfo.

Schritt 5: Überprüfen des Arbeitsspeichers

Überprüfen, ob der Arbeitsspeicher in der QVL-Liste (Qualified Vendor List) des Motherboards steht. Überprüfen des richtigen Slots, keine Übertaktung des Arbeitsspeichers, aktuelles BIOS und neu installierte Chipsatztreiber.

Schritt 6: Bloatware deaktivieren

Deaktivieren von Bloatware wie MSI Dragon Center, Deaktivieren des Gaming-Modus im BIOS und Einstellen der Energieoptionen auf "ausgeglichen" in Windows. Deaktivieren des Schnellstarts.

Schritt 7: Vermeiden von Tuning Tools

Vermeiden von Tuning Tools wie Ccleaner, Glary Utilities, Tuneup, IoBIT, Ryzen Master, Asus Aura, Asus Armoury Crate, Asus AI Suite, Asus Probe, MSI Center, MSI Dragon Center, Samsung Magician usw. Vermeiden von Änderungen an der Auslagerungsdatei (Pagefile) von Windows und der Verwendung von Drittanbieter Virenscannern unter Windows 10/11.

Schritt 8: Systemdateien überprüfen

Überprüfen der Systemdateien von Windows auf Integrität mit dem Befehl "sfc /scannow" in der Eingabeaufforderung mit Administratorrechten. Wiederholen des Vorgangs, bis keine Fehler mehr angezeigt werden.

Schritt 9: Überprüfen des Autostarts

Überprüfen des Autostarts von Windows 10/11 und nur den Windows Defender dort belassen.

Schritt 10: Keine Übertaktung oder Undervolting

Keine Übertaktung oder Undervolting vornehmen.

Schritt 11: BIOS-Update

BIOS-Update durchführen, falls vorhanden.

Schritt 12: Frequenz des Arbeitsspeichers reduzieren

Reduzieren der Frequenz des Arbeitsspeichers von 3200MHz, z.B. auf 3000MHz oder 2666MHz, um Probleme mit dem Speichercontroller zu vermeiden.

Schritt 13: Andere RAM-Module ausprobieren

Ausprobieren anderer RAM-Module (z.B. SK Hynix).

Schritt 14: MSI Support kontaktieren

Kontaktieren des MSI Supports, falls alle anderen Lösungsversuche fehlschlagen.